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Öffentliche Nachhaltigkeit

Mit innovativen Nass- und Pulverlacken tragen die Firmen Mankiewicz und KABE gemeinsam zur Beschichtung des advanced TrainLab der Deutschen Bahn bei.

Das Pulver- und Nasslacksystem sind farblich optimal aufeinander eingestellt. Fotos: KABE
Das Pulver- und Nasslacksystem sind farblich optimal aufeinander eingestellt. Fotos: KABE -

Die Hauptbeschichtung des ersten von zwei Mittelwagen liefert Mankiewicz. Nach dem Anschliff der Altbeschichtung wird die Oberfläche mit einem korrosionsschützenden Epoxidharzfüller zunächst auf ein ebenes Maß gebracht. Der eingesetzte Füllgrund “SEEVENAX-Primer 313” ist mittels Airmix-Verarbeitung schnell applizierbar. Die entstehenden Trockenschichtdicken liegen bei ca. 80-100 µm. Auf die so vorbereitete Oberfläche tragen Lackierer den wasserverdünnbaren Basislack “ALEXIT-Basecoat 343” mit einer Schichtdicke von ca. 40-50 µm auf. Nach der Trocknung des Basislacks wird der Wagen maskiert und so auf die Applikation eines querverlaufenden grauen Streifens vorbereitet. Dieser wird mit dem High-Solid-Basislack “ALEXIT H/S Colourfill 401”, in Schichtdicken zwischen 20-30 µm aufgebracht. Das Material zeichnet sich u.a. durch einen sehr hohen Festkörpergehalt aus, wodurch sich geringe VOC-Emission ergeben. Die Gemeinsamkeit der beiden Basislacke liegt in der Nachhaltigkeit aufgrund der sehr geringen Lösemittelanteile. “Wasserlacke sind heutzutage etabliert. Es gibt jedoch viele Regionen, in denen zwar eine VOC-Reduzierung erforderlich ist, aber die klimatischen Rahmenbedingungen für die Verarbeitung von Wasserlacken nicht optimal sind. Obwohl diese mittlerweile sehr ausgereift sind, ist das Verarbeitungsfenster von High- Solid-Lacken immer noch deutlich weiter. Deshalb haben wir uns für zwei unterschiedliche nachhaltige Konzepte zum Test auf dem advanced TrainLab entschieden”, erklärt Thorben Bahrenburg, Sales Director Rail & Bus bei Mankiewicz. Die beiden Lacke zeichnet zudem ein langes Überlackierfenster von bis zu einer Woche aus. Somit ist eine hohe Flexibilität im Lackierprozess sichergestellt und prozessbezogene Schwierigkeiten wie z.B. Haftungsprobleme durch “Überbrennung” des Basislacks sind nahezu ausgeschlossen. Die Applikation ist unproblematisch, laut Herstellerangabe gibt es auch bei Verarbeitung in nicht-klimatisierter Umgebung  gute Erfahrungen aus der Praxis. So ließen sich auch alle Lacke auf dem advanced TrainLab bei einer Luftfeuchtigkeit von teils <25% problemlos applizieren. Auf die farbgebende Schicht wird letztlich der 2K-PU-Klarlack "ALEXIT-Clear­coat 341-5A" mit etwa 30-50 µm aufgetragen, der sich durch eine hohe Witterungsstabilität auszeichnet. Im Unterschied zu Standardlacken ist diese Deckschicht höher vernetzt. Dies führt zwar zu einer etwas reduzierten Elastizität der Oberfläche, ermöglicht aber eine deutlich bessere Entfernbarkeit von Graffitis. 

Pulverbeschichtung

Die Klappen und Gitter erhielten beim Lohnbeschichter Enviral in Niemegk eine neue Pulverbeschichtung.

Die Klappen und Gitter erhielten beim Lohnbeschichter Enviral in Niemegk eine neue Pulverbeschichtung.

Die seitlichen Klappen hat Lohnbeschichter Enviral mit einem Pulverlack der Karl Bubenhofer AG beschichtet. “Pulverlacke sind im Schienenfahrzeugaußenbereich bislang noch relativ unüblich. Aber gerade bei Teilen, die sowieso in Lohnfertigung bearbeitet werden wie Klappen oder Türen, stellen sie durchaus eine Alternative dar”, meint Herbert Lohmann, bei KABE Pulverlack Deutschland verantwortlich für den advanced TrainLab. “In diesem Projekt können wir jetzt an einem Zugteil direkt die Performance von Pulver- und Nasslack miteinander vergleichen. Das ist eine tolle Chance”, so Lohmann weiter. Für den Vergleich nimmt die DB-Systemtechnik von jedem Zugteil nach der Neubeschichtung den Ist-Zustand auf. Beurteilt werden u.a. der Farbton und der Glanzgrad an bis zu zehn Messpunkten pro Wagenseite. Der Zug wird in festgelegten Intervallen gewaschen, um die realen Belastungen komplett darzustellen. In regelmäßigen Zyklen bewerten die Experten die aufgebrachten Lacksysteme. “Es ist auf jeden Fall spannend, wie die Qualität nach vier Jahren im Vergleich aussieht – beispielsweise ob die Farbübereinstimmungen noch gegeben sind”, erklärt Lohmann.

Korrosionschutzaufbau

Der Aufbau des Korrosionsschutzes besteht aus Primer und Decklack. Der Primer wird 15 min bei  165 °C, der Decklack 15 min bei 180 °C eingebrannt. Der Primer “Polyflex EP-20-Korroflexprimer-­NT-GU” und auch der Decklack “PUR-151” sind von der Deutschen Bahn AG zugelassen, der Decklack “Polyflex PUR-151” wartet mit innovativen Vorteilen auf: Er ist hochvernetzend und somit speziell für die Resistenz gegen Graffiti-Entferner eingestellt. Zusätzlich zu diesem Lack lässt KABE Farben noch ein weiteres System prüfen: “Polyflex PUR-Power”. Das Pulverlack-System ist so neu, dass es noch nicht auf dem Zug, sondern auf einer Extra-Zugseitenwand appliziert wird. Dieses Formatblech wird bei der DB über vier Jahre der Witterung ausgesetzt. In regelmäßigen Abständen wird es im Wechsel mit Graffiti und Graffiti-Entferner belastet. In dieser Extremtestreihe soll der Lack seine nach Herstellerangabe hervorragende Beständigkeit beweisen.

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Lesen Sie in der nächsten Fol­ge der BESSER LACKIEREN Bahnbeschichterreihe, welche Lacksysteme FreiLacke am advanced TrainLab testet.

Zum Netzwerken:
KABE Pulverlack Deutschland GmbH, Graben-Neudorf, Herbert Lohmann, Tel. +49 7255 99-161, herbert.lohmann@kabe-pulverlack.de, www.kabe-pulverlack.de

Mankiewicz Gebr. & Co., Hamburg, Thorben Bahrenburg, Tel. +49 40 75103-154, thorben.bahrenburg@mankiewicz.com, www.mankiewicz.com

Deutsche Bahn AG, München, Abt. FS.EF33, Dieter Greitzke, Tel. +49 89 1308-2608, dieter.greitzke@deutschebahn.com, www.deutschebahn.com/advancedtrainlab

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