Chromoptik
Die Teclac Werner GmbH in Fulda produziert und lackiert die Kunststoffteile. Sie stellte der Projektgruppe drei Werkstücke aus unterschiedlichen Kunststoffen, eine Roboterlackieranlage für die Applikation von zwei unterschiedlichen Lacksystemen sowie diverse Geräte zur Qualitätsprüfung zur Verfügung. “Da die Lackhersteller uns keine Parameter für die Applikation vorgegeben hatten, bestand unsere Herausforderung darin, durch selbstständiges Verändern der Lackierparameter die bestmögliche Beschichtung herauszufinden”, berichtet Mola. Der Lackaufbau bestand bei allen Substraten aus Hochglanzprimer, Basislack mit Chromoptik und Klarlack. Zu den Hauptparametern, mit denen die Projektgruppe experimentierte, zählten Veränderungen bei der Lufteinstellung und Materialzufuhr. “Wir fanden dabei heraus, dass der eingesetzte Basislack bereits bei einer Schichtstärke von 2-5 µm eine chromähnliche Optik bietet und wollten mehr darüber wissen, wie dies möglich sei”, erklärt Röhrig. Die Recherchen ergaben, dass der Einsatz von PVD-Pigmenten für den Chromeffekt sorgt. Die Pigmente bestehen aus Aluminium und schaffen durch einen speziellen Produktionsprozess die Voraussetzungen dafür, Farben mit hoher Intensität, hervorragender Reflexion und ausgezeichnetem Deckvermögen herzustellen. Außerdem sind sie mit anderen Farben kombinierbar und zudem überlackierbar.
Das Ergebnis: 87% der Befragten empfanden die matte Optik des umweltfreundlicher beschichteten Bauteils als moderner und edler.
Die durchgeführten Qualitätsprüfungen (Gitterschnitt, Steinschlag, Dampfstrahltest und Cremebeständigkeit) ergaben, dass die Haftung der Beschichtungen dem Verhalten von normalen Fahrzeuglacken entspricht. Ein gravierender Unterschied zeigte sich in der Optik, da die von den Lackherstellern gelieferten Systeme – im Gegensatz zum Chrom – eine matte Oberfläche aufweisen. “Die Aussagen der Lackhersteller, die Kunden würden es so verlangen, haben wir mit einer Umfrage bei 128 Passanten in der Hildesheimer Innenstadt überprüft”, erzählt Puth. Das Ergebnis war eindeutig: 87% empfanden die matte Optik des umweltfreundlicher beschichteten Bauteils als moderner und edler.
Das Fazit der Drei: Sie haben durch Veränderungen der Lackierparameter die optimale Schichtstärke (3-4 µm ) herausgefunden. Die matten Chromersatzbeschichtungen stellen eine gute Alternative dar und die Lackhersteller liegen mit ihren aktuellen Angeboten absolut im Trend. Zudem bilden die Chromersatzbeschichtungen eine Option, durch die Vermeidung von Chrom VI zum Umweltschutz beizutragen.
Mit ihrer Projektarbeit zum Thema “Chromoptik auf Kunststoffen” und der Umfrage in den Straßen Hildesheims belegen die drei Studierenden eindrucksvoll, wie engagiert, kreativ und kritisch motivierte junge Menschen sind. Dieses Engagement gilt es zu fördern. Unternehmen in der Lackiertechnik wissen längst, wie wichtig es ist, durch Aus- und Weiterbildung einen Nachschub an Fachkräften zu gewährleisten. Neben einer qualifizierten Ausbildung im Beschichtungsbereich als Grundlage, sollten Inhouse- und Lohnbeschichter jungen Mitarbeitern beispielsweise das qualitätssichernde Weiterbildungsangebot zum Staatlich geprüften Techniker ermöglichen, um sich zukunftsfähig aufzustellen. |
Zum Netzwerken:
Ahmet Mola, Quakenbrück, Tel. +49 172 1822276, mola1@web.de
Daniel Puth, Bruchköbel, Tel. +49 176 72841314, daniel.puth@gmx.net
Marc Röhrig, Eichenzell, Tel. +49 178 6574354, M_R10@web.de
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