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KI für die Lackindustrie entwickelt

Die Entwicklung von neuen Lacken und Farben ist für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) ein langer und kostenintensiver Prozess. Mithilfe von Automatisierungen und Künstlicher Intelligenz möchten Forschende der Hochschule Niederrhein den Unternehmen einen effizienteren Weg anbieten können, damit Lacke mit besseren Eigenschaften schneller beim Anwender ankommen.

Ein großer Vorteil des Einsatzes Künstlicher Intelligenz ist, dass der flüssige Lack bereits auf seine Eigenschaften im getrockneten Zustand analysiert werden kann. Fotos: HIT

In der Lackindustrie herrscht eine große Nachfrage nach umweltverträglichen Produkten. KMU müssen diese jedoch laufend an neue Anforderungen und gesetzliche Regelungen anpassen. Diese Prozesse dauern aus Wettbewerbssicht zu lange. Normalerweise werden bei der Entwicklung viele verschiedene Rezepturen erprobt.

Durch die Automatisierung dieses Vorgangs lassen sich Ressourcen und Zeit einsparen. Im Projekt „I²DACH“ werden Verfahren zur Formulierung, Applikation und Charakterisierung von Farben und Lacken entwickelt, die dann auf einer modernen Hochdurchsatz-Anlage am Institut für Oberflächentechnik HIT der Hochschule Niederrhein umgesetzt werden. Die Künstliche Intelligenz errechnet vorab, ob eine Rezeptur vielversprechend ist oder nicht weiterverfolgt werden sollte. Es werden also nicht nur das Anmischen, Auftragen und Prüfen von Lacken, sondern bereits die Entwicklung neuer Materialien automatisiert. Nachdem eine Rezeptur entwickelt wurde, kann diese in der Anlage appliziert und auf ihre Eigenschaften geprüft werden. Dabei kann die Maschine einen flüssigen Lack bereits auf seine Eigenschaften im getrockneten Zustand analysieren und so Zeit einsparen.

Nachdem der Lack trocken ist, werden weitere Eigenschaften überprüft, wie z.B. die Kratzfestigkeit. Bei einem Kratztest kann die Maschine die Qualität objektiv bewerten. In der Industrie werden oft noch manuelle Testverfahren eingesetzt. Das Ergebnis ist dann sehr subjektiv. Die Maschine errechnet das Ergebnis immer aufgrund der gleichen Kriterien und ist deswegen genauer, so die Forscher.

Möglich ist es so beispielsweise in kürzer Zeit Lacke mit verbessertem Spritzbild oder geringeren Vergilbung in kürzester Zeit Anwendern zur Verfügung zu stellen. Das Projekt hat eine Laufzeit von vier Jahren und wird vom BMWi gefördert.

Zum Netzwerken:

Hochschule Niederrhein, Fachbereich Elektrotechnik und Informatik, Krefeld, Prof. Dr. Christoph Quix, Tel. +49 2151 822-4727, christoph.quix@hs-niederrhein.de, www.hs-niederrhein.de

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