Eisenmann

ANZEIGE
Höchste Oberflächenqualität für robuste Landmaschinen
Langanhaltender Schutz vor Korrosion ist entscheidend für eine hohe Verfügbarkeit von täglich benötigter Landtechnik. Eisenmann kombiniert pfiffige Engineering-Ideen mit bewährten Technologien zu individuellen Beschichtungskonzepten. Unsere innovativen Lösungen integrieren sich nahtlos in bestehende Produktionsprozesse, unabhängig von Wertstückgrößen- und Geometrien. Profitieren Sie von unserer langjährigen Erfahrung – kontaktieren Sie uns!
MEHR ERFAHREN…

 

Internationaler Anlagenbau

Im aktuellen Interview geht es um Herausforderungen des internationalen Anlagenbaus. BESSER LACKIEREN sprach mit Ulrich Siemers, der unter anderem beim Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) als Obmann für die Spritzkabinennorm auf deutscher und europäischer Ebene tätig ist, und mit Dr. Martin Riester, VDMA Oberflächentechnik.

03_21_VDMA_Interview
Der reibungslose Datenaustausch bildet die Voraussetzung für die digitale Lackiererei. Mit „umati“ (universal machine technology interface) verfolgen der VDMA und der VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V.) das Ziel Foto: Redaktion / Jochen Kratschmer

BESSER LACKIEREN: Was gibt es Ihrer Erfahrung nach bei der Planung von Anlagen im Ausland zu beachten?

Ulrich Siemers: Es ist wichtig, möglichst frühzeitig nicht nur die eigentliche Beschichtungsanlage, sondern darüber hinaus auch die Situation vor Ort hinsichtlich eventuell erforderlicher Genehmigungen, erwarteter Auflagen, der Energieversorgung und der genauen Abgrenzung des Lieferumfanges zu klären. Häufig sind bereits zu Projektbeginn detaillierte Unterlagen für Genehmigungsprozesse bereitzustellen, die üblicherweise erst im Projektverlauf erarbeitet werden. Hier ist ein Planungsauftrag vor der eigentlichen Beauftragung notwendig.

BESSER LACKIEREN: Welche Probleme gibt es Ihrer Erfahrung nach am häufigsten bei der Installation neuer Lackieranlagen?

Ulrich Siemers: Diese ergeben sich stets zu Beginn der Montage und wenn es Nachlieferungen geben muss. Sind die bauseitigen Leistungen so hergestellt bzw. bereitgestellt wie vereinbart? Ist z.B. die Halle geschlossen und beheizbar? Werden Maße der Einbauten eingehalten? Sind Flächen für Materialanlieferungen befahrbar? Und wie steht es um die Qualifikation der Helfer? Wenn Nachlieferungen von Montagematerial erforderlich werden, kommt es oft aufgrund der reinen Transportzeiten zu Verzögerungen.

BESSER LACKIEREN: Was gilt es grundlegend im Hinblick auf Industrie 4.0 zu beachten?

Ulrich Siemers: Zu Beginn eines Projektes müssen Kunde und Lieferant sich zunächst darauf einigen, was sie unter Industrie 4.0 für das Projekt verstehen (wollen). Lackieranlagen sind schon seit vielen Jahrzehnten hochautomatisierte Anlagen, die viele Merkmale von Industrie 4.0 erfüllen, z.B. Übertragung der Bearbeitungsparameter durch Codierung der Werkstückträger und Lesestationen vor jedem Prozessschritt. Dann kann man weitergehen.

BESSER LACKIEREN: Wenn Geräte miteinander kooperieren sollen – ein wichtiger Punkt in Richtung Industrie 4.0 – was gilt es hier in Hinblick auf Schnittstellen zu beachten?

Dr. Martin Riester: Die Fertigungsleiter dieser Welt müssen darauf vertrauen dürfen, dass Maschinen verschiedener Hersteller die gleiche Sprache sprechen und sie den Anspruch von umati – Connecting the World of Machinery – umsetzen können. Für die herstellerunabhängige Maschine-Maschine-Kommunikation erarbeitet der VDMA gemeinsam mit Unternehmen der Lackiertechnik Schnittstellendefinitionen unter OPC UA, sogenannte OPC UA Companion Specifications. Gemeinsam mit den Companion Specifications anderer Maschinenbauzweige bilden sie die Basis für ein gemeinsames Ökosystem in der Fertigung das Plug-and-Work-Lösungen schafft. Im VDMA werden mit hoher Beteiligung der Industrie in mehr als 30 Arbeitsgruppen diese technologiespezifischen Schnittstellen definiert. Das ist die Basis für echte, offene Interoperabilität zwischen Maschinen und Softwaresystemen, vom Shop-Floor bis in die Cloud. Auf dieser Grundlage entsteht das “universal machine technology interface” (umati) – das Leistungsversprechen für eine interoperable Produktion. Um der vielfältigen Kundenwelt die Alltagstauglichkeit der OPC UA Standards in der Produktion zu zeigen, wird die branchenübergreifende Nutzung verschiedener OPC UA Standards in umati demonstriert. Die Umsetzung der ersten Ergebnisse für die Lackiertechnik präsentieren wir am 15. April 2021 im Konferenzprogramm der virtuellen Hannover Messe.

BESSER LACKIEREN: Wie gehen Anlagenbauer Ihrer Erfahrung nach damit um, wenn sie Anlagen ins europäische Ausland liefern?

Dr. Martin Riester: Im Ausland werden ausgehend von den deutschen Regeln selbstverständlich auch die Anforderungen am Aufstellort beachtet. Es nutzt weder dem Anlagenbauer noch dem Betreiber etwas, wenn z.B. in Europa eine Lackieranlage gemäß Maschinenrichtlinie in Verkehr gebracht werden darf, der Betreiber sie aber aufgrund nationaler Regeln nicht betreiben kann. Häufig werden zusätzliche Unterlagen (Zertifikate, Nachweise, Messprotokolle) gefordert, deren Fehlen einen Produktionsstart verzögern.

Zum Netzwerken:

Rippert GmbH & Co. KG, Herzebrock-Clarholz, Ulrich Siemers, Tel. +49 5245 901-125, siemers@rippert.de, www.rippert.de

VDMA Oberflächentechnik, Frankfurt am Main, Dr. Martin Riester, Tel. +49 69 6603-1290, martin.riester@vdma.org, www.vdma.org

Hersteller zu diesem Thema

Sie brauchen mehr? Sie wollen Hintergrund und Fachwissen?
Dann brauchen Sie mehr als aktuelle Internet-News - Sie brauchen die Fachzeitung BESSER LACKIEREN! Exklusive Interviews, Analysen und Berichte. Praxisbezogener Fachjournalismus. Umfassende Informationen. Digital oder gedruckt - So, wie Sie es brauchen.

Das könnte Sie auch interessieren