Eisenmann

ANZEIGE
Höchste Oberflächenqualität für robuste Landmaschinen
Langanhaltender Schutz vor Korrosion ist entscheidend für eine hohe Verfügbarkeit von täglich benötigter Landtechnik. Eisenmann kombiniert pfiffige Engineering-Ideen mit bewährten Technologien zu individuellen Beschichtungskonzepten. Unsere innovativen Lösungen integrieren sich nahtlos in bestehende Produktionsprozesse, unabhängig von Wertstückgrößen- und Geometrien. Profitieren Sie von unserer langjährigen Erfahrung – kontaktieren Sie uns!
MEHR ERFAHREN…

 

Am Puls der Zeit

Wir produzieren Zukunft – das ist der Leitspruch des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung IPA. Dieses Jahr wird das gefeiert: Vor 60 Jahren – am 1. Juli 1959 – nahm das In­­stitut in Stuttgart seine Arbeit auf. Im Interview beschreibt Dr. Michael Hilt, u. a. Leiter der Abteilung Beschichtungssystem- und Lackiertechnik, die Rolle der Beschichtungsforschung.

Eines der Highlights der letzten 60 Jahre war im Nasslackbereich die Entwicklung der oversprayfreien Lackierung. Foto: Fraunhofer IPA
Ein Highlight war die Entwicklung der oversprayfreien Lackierung. Foto: Fraunhofer IPA -

Welche Highlights gab es in den letzten 60 Jahren bezüglich der Lackiertechnik?
Die industrielle Lackiertechnik ist seit mittlerweile 43 Jahren ein bedeutendes Arbeitsgebiet am Fraunhofer IPA. Eine tragende Säule für uns ist das Entwickeln, Planen und Optimieren neuartiger Lackierprozesse und -anlagen. Highlights gab es in der Vergangenheit viele. Um beispielhaft zwei zu nennen: Die Entwicklung verlustarmer Auftragsverfahren, wozu im Pulverbereich das “TransApp”-Verfahren zur pistolenlosen Hochgeschwindigkeitsbeschichtung gehört und im Nasslackbereich die Entwicklung einer Anlage zum oversprayfreien Lackauftrag, unsere “MikroCoat”-Anlage. Für diese Technologie wurde uns 2017 vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie der Deutsche Rohstoffeffizienzpreis verliehen. 

Welche Trends gibt es derzeit in der Lackiertechnik?
Es gibt dort ähnliche Trends wie in anderen Branchen. Ganz vorne steht die Digitalisierung der Prozesse, einhergehend mit der Individualisierung und Personalisierung von Produkten, sprich Stückzahl Eins zum Preis eines Massenproduktes. Bei der Personalisierung durch Farbe hat die Lackiertechnik schon immer ihren Beitrag geleistet. In der Automatisierung von Lackierprozessen sind noch nicht alle Potenziale ausgeschöpft. Zusätzlich bietet das Thema Predictive Maintenance Entwicklungspotenzial. Zudem werden die Datenerhebung und -auswertung entlang der Prozesskette mehr an Bedeutung gewinnen, um bessere Qualitätsprognosen zu ermöglichen. Nach wie vor haben Umweltschutz in Vorbehandlung und Beschichtungstechnik und energieschonender Ressourceneinsatz hohe Priorität.

Dr. Michael Hilt, stellvertretender Leiter des Fraunhofer IPA, Leiter des Bereichs Oberflächentechnik und Leiter der Abteilung Beschichtungssystem- und Lackiertechnik.

Dr. Michael Hilt, stellvertretender Leiter des Fraunhofer IPA, Leiter des Bereichs Oberflächentechnik und Leiter der Abteilung Beschichtungssystem- und Lackiertechnik.

Und was bringt die Zukunft für Beschichter?
Aus heutiger Sicht wird die Lackiertechnik für viele weitere Jahre ein interessantes und sich weiter entwickelndes Arbeitsfeld sein, das sicher noch einige Überraschungen mit sich bringt. Wie bei kaum einer anderen Technologie sind hier Material, Prozess und Technik sowie Produkt auf das Innigste miteinander verbunden und Lösungen sind insbesondere durch die Verbindung und das interdisziplinäre Verständnis von naturwissenschaftlichen und ingenieurwissenschaftlich-technischen Inhalten möglich. Diese Breite macht die Arbeit auf diesem Feld einzigartig und für viele noch zu entwickelnde Neuerungen offen. Der Fachkräftemangel, der sich durch viele Branchen zieht, wird sich allerdings auch in unserer Disziplin auswirken. Des Weiteren wird die Automatisierung immer wichtiger. Vielleicht wird der klassische Lackierer in Zukunft mehr und mehr zum Anlagenführer werden.

Welche Arbeitsgruppen beschäftigen sich am IPA mit industrieller Lackiertechnik?
Darunter fallen: Analytik und Stoffprüfungen, lackchemische Anwendungstechnik, Pigmente und Beschichtungen, Lackierprozessentwicklung, Nassapplikations- und Simulationstechnik und last but not least Pulverapplikationstechnik.

Was bietet das Fraunhofer IPA für Beschichter in der Praxis?
Wir bieten Auftragsforschung und -entwicklung entlang der gesamten Prozesskette: von den Lackrohstoffen bis zu industriell eingesetzten Lackierprozessen einschließlich Mess- und Prüftechnik in akkreditierten Laboren. Die Lackierprozessentwicklung berät Kunden bei Planungs- und Optimierungsaufgaben, überprüft Prozesse mit eigens konzipierten Check-up-Verfahren, erstellt Gutachten und entwickelt Konzepte für lackierte Bauteile und neuartige Prüfmethoden und Prüfgeräte.

Gibt es im neuen chinesischen Standort Forschungsthemen mit Fokus auf Lackierung?
Mit dieser Fragen spielen Sie auf unsere Aktivitäten in Fernost an. Kompetenzen aus unserer Abteilung werden sicher bedarfsgerecht einfließen, auch wenn der Fokus im “Project Center for Smart Manufacturing” – einer Zusammenarbeit mit der Shanghai Jiao Tong University (SJTU) – ein anderer ist. In Summe geht es darum, neben klassischen Themen wie Fabrikplanung und Prozessoptimierung auch neue Themen wie Robotik sowie Bild- und Sprachverarbeitung im Kontext der Digitalisierung zu bearbeiten.

Zum Netzwerken:
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA, Stuttgart, Dr. Michael Hilt, Tel. +49 711 970-3820, michael.hilt@ipa.fraunhofer.de, www.ipa.fraunhofer.de/beschichtung, www.die-uebermorgen-macher.de

Hersteller zu diesem Thema

Sie brauchen mehr? Sie wollen Hintergrund und Fachwissen?
Dann brauchen Sie mehr als aktuelle Internet-News - Sie brauchen die Fachzeitung BESSER LACKIEREN! Exklusive Interviews, Analysen und Berichte. Praxisbezogener Fachjournalismus. Umfassende Informationen. Digital oder gedruckt - So, wie Sie es brauchen.

Das könnte Sie auch interessieren