Korrosionsschäden am Meer

Dr. Thomas Herrmann, Gutachter auf dem Gebiet des Korrosionsschutzes sowie der Pulverbeschichtung, stellt praxisnahe Schadensfälle vor, benennt die Ursachen sowie Hintergründe und beschreibt den Einfluss des Substrats.

Als Beispiel zu nennen ist hier ein Fall eines an der Ostsee gelegenen Hotels. Hier erfolgte eine umfangreiche Sanierung von über 400 Balkon-Anlagen. Das 1994 verwendete Duplex-System, bestehend aus Stückverzinkung mit nachfolgender einfachen Nasslackbeschichtung, wies zahlreiche Korrosionsschäden auf. Bei den Sanierungsarbeiten wurden die Teile nur gestrahlt, die alte Nasslackbeschichtung so beseitigt und dann eine Einfach-Pulverlackierung appliziert. Diese Arbeiten genügten jedoch nicht, viele frühere Korrosionsschäden waren nach der Sanierung erneut durch Oberflächenstörungen im Lackfilm erkennbar. Erst durch aufwendige Entlackung, Entzinkung und Neuaufbau der Duplexbeschichtung auf Basis einer Feuerverzinkung konnte eine Korrosivitätskategorie von C5 gemäß DIN EN ISO 12944 erzielt werden.

Weitere Beispiele und praktische Tipps für Lackierbetriebe lesen Sie in BESSER LACKIEREN 5/2023.

Die Serie über Korrosionsschäden am Meer

• Teil 1: Korrosionsschäden, die trotz Duplexbeschichtung an den Balkonen von am Meer gelegenen Hotels auftraten.
• Teil 2: Auswirkungen von unkonkreten Ausschreibungen sowie Folgen eines unzureichenden Beschichtungsaufbaus
• Teil 3: Worauf Beschichter bei unlegiertem Stahl als Grundwerkstoff achten müssen
• Teil 4: Fehlerursachen bei maritimer Beanspruchung von unlegiertem Stahl
• Teil 5: Wurmfraß & Co: Ursachen für Korrosion von Aluminium kennen
• Teil 6: Korrosionsschäden an pulverbeschichteten Aluminiumbauteilen
• Teil 7: Nicht rostender Stahl im Fokus